Am Samstag starteten die 49ers in die Rückrunde der laufenden Saison mit dem klaren Ziel, die Distanz zu Tura und Delmenhorst nicht größer werden zu lassen. Aufgrund der Niederlage von Tura am letzten Spieltag, sind die 49ers nun wieder selbst in der Lage, den Aufstieg und Meisterschaft aus eigener Kraft zu schaffen. Einzige Notwendigkeit: Siege, Siege, Siege!

Und genau damit wollten die 49ers am Samstag starten. Nachdem das Hinspiel deutlich mit 86:42 zu Gunsten des TuS Ofens entschieden werden konnte, waren 2 Punkte auch in Ahlhorn gegen die RedFoxes fest eingeplant. Doch die Gastgeber zeigten von Anfang an, dass mit ihnen heute ein ebenbürtiger Gegner den 49ers gegenüberstand. Im Hinspiel noch deutlich personalgeschwächt, stellten die RedFoxes ein Team auf das Parkett, welches den 49ers über das ganze Spiel hinweg Probleme bereitete und immer im richtigen Moment Nadelstiche setzte.

Zu Beginn des ersten Viertels zeigte sich, dass der TV Ahlhorn hier heute kein Fallobst für die 49ers spielen wollte. Angefeuert von den knapp 50 Zuschauern, peitschten sie ihr Team immer wieder zu guten Offensivaktionen und wichtigen Stopps in der Defensive. Die 49ers taten sich schwer gleiches zu tun. Viele offene Würfe fielen nicht und der Ball wurde nur zu selten unters Brett gebracht. Angeführt von einem erneut offensivstarken Paul Nachtigal (23 Punkte) erarbeiteten sich die 49ers jedoch zunächst eine kleine Führung von 14:17 aus Sicht des Gastgebers.

Ganz zufrieden zeigte sich Headcoach Hendrik Heißelmann mit seinem Team jedoch noch nicht. Zu einfache Körbe und zu offene Würfe gelangen den RedFoxes im ersten Viertel, was eine deutlichere Führung der Gäste verhinderte. Außerdem forderte er, den Ball mehr in den Post zu bringen, da dort Ahlhorn im Gegensatz zu den 49ers deutliche Nachteile zu haben schien. Zusätzlich mahnte er eindringlich davor, der Nummer 6 der RedFoxes Marvin Feyen (25 Punkte) nicht den freien Dreier zu geben, den er an diesem Abend hochprozentig traf.

play-sharp-fill

TV Ahlhorn kam mit viel Intensität zurück aufs Parkett und zwang die 49ers wiederholt zu schwierigen Würfen. Zu Beginn des zweiten Viertels gestaltete sich jedoch noch ein ausgeglichenes Spiel, ehe die Gäste innerhalb von 3 Minuten den kompletten Zugriff auf das Spiel verloren und einen 0:15 Lauf der RedFoxes kassierten. Besonders Marvin Feyen schenkte den Gästen binnen zwei Minuten 8 Punkte ein, davon zwei Würfe von Downtown. In der Offensive wurde mehrere unnötige Ballverluste forciert, sodass die 49ers folglich einem 12 Punkte Rückstand hinterherliefen. Zwar konnte durch eine Auszeit noch eine minimale Ergebniskosmetik betrieben werden, doch an einem 9 Punkte Rückstand zur Halbzeit (33:24) änderte das nichts mehr.

Zurück in Halbzeit zwei, hatten beide Teams viel vor. Ahlhorn wollte den Sack zu machen, während die 49ers gewillt waren, alles dafür zu tun, um im Meisterschaftsrennen nicht zu Beginn der Rückrunde mit einem Rückschlag zu starten. Dementsprechend startete die Partie erneut intensiv auf beiden Seiten. Kurze Läufe beider Mannschaften wurden anschließend direkt gekontert. Immer wieder war es Marvin Feyen der jenseits der 6,75 m, aufkommende Hoffnung auf eine Verkürzung des Abstands zunichtemachte. Jedoch angetrieben vom Siegeswillen, fanden die 49ers jetzt die entsprechenden Antworten und punkteten nun auch deutlich sicherer beim Drive oder auch unter dem Brett. Eine Verkürzung zur Viertelpause beim Stand von 47:40 war das Resultat.

7 Punkte Rückstand hieß es nun im letzten Viertel aufzuholen. Die RedFoxes ließen jedoch nicht nach und waren nach wie vor davon überzeugt, die Punkte in Ahlhorn zu behalten. Jedoch zeichneten sich im finalen Abschnitt bereits aufkommende Foulprobleme ab. Drei der vier bis dato auf dem Scoreboard erfolgreichsten Spieler der RedFoxes hatten 4 persönliche Fouls und wären folglich bei einem weiteren Foul, vom weiteren Spielverlauf ausgeschlossen worden. Dies nutzen die 49ers clever und zogen nun mit ihren schnellen Guards mehr und mehr in die Zone und provozierte so leichte Fouls auf Seiten des Gastgebers. Binnen der ersten 3 Minuten war die Foulgrenze von 5 pro Team bei den Ahlhornern bereits erreicht und die 49ers durften nun bei jedem Foul an die Freiwurflinie.

4 Minuten waren noch zu spielen, der Rückstand zwischenzeitlich wieder auf 13 Punkte (58:45) gewachsen. Eine scheinbar aussichtslose Situation. Coach Heißelmann bat zur Auszeit. Es war klar, dass ein Sieg ab jetzt nur noch über eine aggressive Defensive, sowie schnelle und sichere Abschlüsse in der Offensive erzielt werden konnte. Und so sollte es auch sein. Ein an Willen explodierendes Team, setzte die RedFoxes ab Ballübergabe so dermaßen unter Druck, dass diese innerhalb von 3 Minuten fünf Mal den Ball verloren und nun die Offensive ihre Arbeit verrichten durfte. Mit ordentlich Zeitdruck, aber auch der notwendigen Ruhe im Abschluss, fanden die 49ers die erfolgreichen Abschlüsse und verringerte mehr und mehr den Abstand. Beim Stand von 59:58 und noch 60 Sekunden zu spielen, benötigten die 49ers erneut den Ball. Die Ahlhorner gerieten nun mehr und mehr unter Druck und es gelang der 49ers, die Ahlhorner erneut zu einem Turnover zu zwingen. Durch ein cleveres Aufbauspiel und eines ruhigen Händchens von Paul Nachtigal, gelang es den 49ers dann tatsächlich noch der 59:60 Führungstreffer. Der Sieg war zum Greifen nahe und das erneute Resultat einer intensiven Verteidigung der Ofener ein Ballverlust der Gastgeber. Alle Weichen schienen auf Sieg zu stehen. Jochen Herrmann wurde nach einem Foul beim Korblegerversuch an die Freiwurflinie geschickt. Trifft er beide, war das Spiel wohl nicht mehr zu verlieren. Doch Herrmann, der eine Minute zuvor noch beide Freiwürfe verwandelte, zeigten nun doch Nerven und verlegt beide Würfe. Der anschließende Rebound, 4 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit landete bei den Gastgebern. Mit noch 2 Sekunden auf der Uhr bekam dann aber Alexander Müer ein sehr fragwürdiges Foul in der Hälfte der Gastgeber angehängt, woraufhin der Topscorer der RedFoxes, Marvin Feyen abschließend für zwei freie Würfe an die Freiwurflinie durfte. Nichts hielt mehr die Spieler der 49ers auf der Bank. Alles Stand. Versenkte er beide Freiwürfe, wäre das wohl die Niederlage der 49ers. Verwirft er beide, wäre es der Sieg. Auch Marvin Feyen zeigte Nerven und verlegte den ersten Freiwurf, was wohl alle 49ers zunächst einmal zum Durchatmen bewegte. Den zweiten fälligen Wurf verwandelte Feyen dann jedoch sicher. Der abschließende Einwurf und der kommende Distanzwurf von Paul Nachtigal verfehlte jedoch das Ziel und es hieß ab in die Overtime.

Mit dem klaren Momentum auf der Seite der 49ers und der gezeigten Charakterstärke, wollten die 49ers nun das Spiel eintüten und die Punkte nach Hause bringen. Mit der gleichen aggressiven Verteidigung und der Ruhe im Abschluss, sollte das Spiel endgültig zu Gunsten der 49ers ausfallen. Zusätzlich waren die RedFoxes nun auch erheblich geschwächt, da bereits 3 Spieler ihr fünftes persönliches Foul abgeholt haben und folglich nicht mehr mitwirken konnten.

Mit viel Energie, Leidenschaft und Wille ging es zurück auf das Feld. Die aggressive Verteidigung zwang die Ahlhorner immer wieder zu schwierigen Würfen. In der Offensive wurde nun vermehrt der Drive zum Korb gesucht, was folglich Fouls und Freiwürfe bedeutete. Mit einer guten Quote von der Freiwurflinie und konsequenter Abschlüsse der Center, zogen die 49ers den RedFoxes nun endgültig den Stecker. Ein abschließender Dreier der RedFoxes änderte an der Überlegenheit der 49ers in der Overtime nichts mehr und die Mannschaft setzte sich am Ende verdient mit 71:65 gegen stark spielende RedFoxes durch.

Mit nun weiterhin nur einem Sieg Rückstand auf Delmenhorst und Tura, bleiben die 49ers dicht an der Tabellenführung dran und waren ihre Chance auf die Meisterschaft, ehe es in der kommenden Woche im Auswärtsspiel gegen die TG Wiesmoor erneut heißt: FOURTY – NINERS!

Bericht: Daniel Hirsch