Die Mehrzweckhalle in Ofen wurde zur Aufnahme von Flüchtlingen für den Sportbetrieb gesperrt. Was nun? Viele Sportangebote mussten auf andere Hallen verteilt werden – an dieser Stelle ein großes „Dankeschön“ an die Nachbarvereine, die mit Hallenzeiten aushelfen. Punktspiele wurden verschoben und die Sportler müssen nach den Beeinträchtigungen durch Corona jetzt erneut Einschränkungen hinnehmen. Nach dem ersten Schreck über die eigenen Nachteile überwiegt aber bei allen Betroffenen ganz schnell die Hilfsbereitschaft:

„Ein Dorf. Ein Team. Ein Verein.“ So lautet das Motto des TuS Ofen und jetzt sind tatsächlich alle Vereine des Dorfes zu einem Team zusammengewachsen um gemeinsam alle Aufgaben rund um die Aufnahme der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Angriff zu nehmen.

Vertreter vom OBHV Ofen, der freiwilligen Feuerwehr, SoVD, Kirche und TuS Ofen sind mit vielen ehrenamtlichen Helfern unermüdlich im Einsatz. Das ganze Dorf folgte dem Spendenaufruf. Unmengen von Sachspenden wurden sortiert. Die Sporthalle wurde mit Teppichfliesen ausgelegt, Trennwände und Feldbetten wurden aufgestellt und die Betten wurden mit gespendeter Bettwäsche bezogen. Im Schichtdienst wurde die Verpflegung und Betreuung übernommen und auch ehrenamtliche Dolmetscher stehen zur Verfügung. Das Vereinsheim des TuS Ofen wurde zur Mensa umfunktioniert, Kleidung, Schuhe, Hygieneartikel, Spielsachen, Kindersitze, Babybetten und vieles mehr stapeln sich in der Sporthalle und im ehemaligen Ofener Krug. Wohnungen wurden gesucht und gefunden und alle in der vergangenen Woche eingetroffenen Flüchtlinge konnten untergebracht werden.

Immer wieder kommen auch ältere Ofener, bieten ihre Hilfe an und berichten von ihren eigenen Kriegserfahrungen, die ja schon lange zurück liegen, jedoch jetzt wieder hochkommen.

Diese ganze Aktion ist schon eine sportliche Herausforderung, aber wenn man dann die Dankbarkeit spürt und mit den Menschen, per Dolmetscher oder auch mit Google-Übersetzer, ins Gespräch kommt, sich die Schicksale der einzelnen anhört, dann weiß man, dass sich der Aufwand lohnt.

Jetzt werden neue Kräfte gesammelt, um dann in der nächsten Woche die nächsten Flüchtlinge in Empfang nehmen zu können.